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Was wir lesen, wer wir sind - arkadaşlar

Wie weit geht Freundschaft? Mit Özlem Özgül Dündar und Çiğdem Toprak

Lesung & Gespräch
Das Titelbild der Veranstaltung zeigt fünf rote Nelken, die auch im Ausstellungsplakat erscheinen. Sie lagen auf den Särgen der Mordopfer des Brandanschlages von Solingen 1993.
Das Titelbild der Veranstaltung zeigt fünf rote Nelken, die auch im Ausstellungsplakat erscheinen. Sie lagen auf den Särgen der Mordopfer des Brandanschlages von Solingen 1993.
1.6.23
19:00 Uhr

„Die deutsche Gesellschaft hat uns gegenüber eine Verantwortung. Mit „uns“ meine ich all jene, die hier geboren sind oder die den größten Teil ihres Lebens hier verbracht haben. Die Deutschen, die Zivilgesellschaft darf nicht zulassen, dasswir uns abwenden und zu hassen beginnen. Aber auch unsere eigenen Familien und Communitys sind in der Pflicht, uns sowohl über Benachteiligung aufzuklären, uns aber auch einen Weg zu zeigen, wie wir damit umgehen können. Denn wohin soll das Sich-Abwenden führen? Wer lebt schon gern mit innerer Kälte und Befremden?“ fragt die Journalistin undAutorin Çiğdem Toprak in einem ihrer Texte.

„Wie weit geht Freundschaft?“, wo beginnt sie und wie weit trägt sie? – fragen wir uns im Gespräch.

Özlem Özgül Dündar und Çiğdem Toprak sind beide Mitglieder des Kuratoriums der Ausstellung Solingen ’93 Unutturmayacağız! Niemals vergessen!. Sie haben als sogenannte critical friends die Planung und Gestaltung der Ausstellung begleitet, jetzt eröffnen sie deren Begleitprogramm.

Was wir lesen, wer wir sind - arkadaşlar. Lesungen und Gespräche.

jeweils donnerstags, Einlass 19:00 Uhr | Beginn 19:30 Uhr im Meistermann Saal des Zentrums für verfolgte Künste, Eintritt frei (Termine: 01.06.2023, 15.06.2023, 29.06.2023, 10.08.2023, 24.08.2023, 07.09.2023)


Arkadaşlar [aɾkadaʃˈlaɾ], Freund:innen, ist als Motto unserer Sommerlesungen und Gesprächsabende in Anlehnung an den Ausspruch Lasst uns Freunde sein! Bırakın arkadaş olalım! von Mevlüde Genç gewählt. Arkadaşlar jedoch auch in Anspielung darauf, dass es mutmaßlich vier Freunde waren, die das Haus entzündet haben, dass die Freundschaft im Sinne eines Zusammenwachsens etwas ist, das wir auch immer wieder kritisch in Frage stellen müssen.

In Solingen brennt ein Haus, fünf Menschen sterben. Özlem Özgül Dündars türken, feuer nimmt uns mit in die Realität der Einzelnen, denen sie hier eine Stimme gibt. Im Unsagbaren dialogisieren ihre Worte mit denen anderer, für die im Moment des Schweigens der Schmerz und die Angst nicht verstummen. Wir hören auch die Mutter eines mutmaßlichen Täters, Stimmen Überlebender – alle bleiben sie gefangen in dieser Nacht, im Feuer. Dennoch finden sie über die Sprache einen Weg zueinander, bemühen einen Dialog.

Dündars Text, der die Veranstaltungsreihe eröffnen wird, ist nur einer von vielen Beiträgen der deutschen Gegenwartsliteratur, die diesen Dialog um eine Perspektive erweitern, die intersektionale Diskriminierungsrealitäten und Widerstandspraxen ebenso in den Fokus rückt, wie die Geschichten ihrer Protagonist:innen.

Wie schon im letzten Jahr wollen wir unsere Lesungen als moderierte Gespräche zwischen zwei Autor:innen verschiedener Genres gestalten, die sich schnell auch dem gesamten Publikum öffnen. Kurze Leseblöcke und kleine Performances wechseln dabei ab mit einem Dialog, den wir auch über diesen Sommer hinaus mit Ihnen führen möchten.

Material

Pressespiegel

Aktuelles

Marian Ruzamski, Selbstbildnis, Konzentrationslager Auschwitz, 1943 – 1944, Bleistift auf Papier, 25 × 20 cm, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau
29.4.25
14.9.25

Wechselausstellung

:

Marian Ruzamki – Kunst der Erinnerung

Erste monografische Ausstellung Marian Ruzamskis außerhalb Polens

Das Zentrum für verfolgte Künste zeigt erstmals in Deutschland das gesamte Werk von Marian Ruzamski, der 1943 nach Auschwitz verschleppt wurde und später in Bergen-Belsen verstarb.

Ausschnitt Willi Deutzmann, „Kapelle im Frühling (Chicago)“, Öl auf Leinen, 1947, Sammlung Heinz-Willi Müller, Foto: Dirk Rose
5.1.25

Führung

:

Öffentliche Sonntagsführung „Solinger Künstler in der Kunstregion Rheinland 1933-1945“

Moorsoldaten? Eine Spurensuche

Die öffentliche Führung im Zentrum für verfolgte Künste zeigt Werke Solinger Künstler:innen aus der Sammlung von Heinz-Willi Müller

Paul Ern, Junge Amsel, Holzschnitt, Sammlung Heinz-Willi Müller, Foto: Dirk Rose
12.1.25

Führung

:

Öffentliche Sonntagsführung „Solinger Künstler in der Kunstregion Rheinland 1933-1945“

Moorsoldaten? Eine Spurensuche

Die öffentliche Führung im Zentrum für verfolgte Künste zeigt Werke Solinger Künstler:innen aus der Sammlung von Heinz-Willi Müller