Unsere öffentlichen Führungen bieten Sonntags um 13 Uhr die Möglichkeit, das Museum und seine Ausstellungen mit unseren Kunstvermittelnden zu entdecken.
Das Zentrum für verfolgte Künste zeigt seit dem 9. März im Bereich der Literatursammlung eine Kabinettausstellung zu Comics und Graphic Novels über den Holocaust, die sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Medium der Erinnerungskultur entwickelt haben.
Die ersten künstlerischen Zeugnisse der Verbrechen des Holocausts dienten oft als historische Beweise und Ausdruck des Überlebenswillens der Opfer. Viele dieser Zeichnungen wurden direkt nach dem Krieg veröffentlicht, blieben jedoch lange Zeit nur einem kleinen Kreis von Historikern und Überlebenden bekannt.
Auf diese frühen Zeugnisse folgte eine lange Phase des Schweigens. Erst mit den NS-Prozessen der 1960er-Jahre und dem wachsenden öffentlichen Bewusstsein für Erinnerungskultur Ende der 1970er Jahre rückte das Thema zunehmend in den Fokus. In dieser Zeit begannen Künstlerinnen und Künstler sowie Autorinnen und Autoren, sich intensiver mit dem Holocaust auseinanderzusetzen – nicht nur in der Literatur, sondern auch im Medium Comic.
Eine der weltweit bekanntesten Graphic Novels wurde „Maus“ von Art Spiegelman. Ein jüngeres Beispiel ist „Zweite Generation“ von Michel Kichka. Mit dem israelischen Autor und Karikaturisten und seinem Vater Henri, einem Holcaust-Überlebenden, drehten das Zentrum für verfolgte Künste und das MOCAK Museum für Gegenwartskunst in Krakau 2018 den Dokumentarfilm „Life is a Cartoon“.
Eine Voranmeldung zu den öffentlichen Führungen ist nicht nötig. Start der Führungen ist im Museumsfoyer im Bereich der Kasse. Die Führung ist bereits im Museumseintritt enthalten.