Schon seit mehreren Jahren lädt die Solinger SPD anlässlich des Weltfrauentags rund um den 8. März zu einer Veranstaltung ins Zentrum für verfolgte Künste. Künstlerinnen wie Käthe Löwenthal oder Toni Ebel, die unter der Verfolgung des NS-Regimes zu leiden hatten, waren in der Vergangenheit Thema. Zum ersten Mal stand nun eine Künstlerin mit ihren aktuellen Arbeiten im Mittelpunkt. Der Caritasverband Wuppertal/Solingen war ebenfalls Mitveranstalter, denn dessen Leiter Christoph Humburg hatte den Kontakt zu Ahang Nakhaei vermittelt. Die im Iran geborene Künstlerin lebt seit 2012 in Deutschland. Ihr Eintreten für die geistige und sexuelle Freiheit der Frauen verbindet sich mit Aspekten der Kulturmigration und den damit einhergehenden seelischen Herausforderungen. In der Ausstellung „Evas Weg“ zeigt sie kleinformatige Collagen aus der Serie „Don Quijote“ und ein Video, das auf ihren Gedichten basiert.

Sabine Vischer-Kippenhahn und Dorothee Daun sprachen für die SPD über die Bedeutung des Internationalen Frauentags angesichts der Situation im Iran, aber ebenso der immer noch vorhandenen Barrieren für Frauen in Deutschland. Christoph Humburg stellte Ahang Nakhaeis Werk vor, das sich mit der Rolle der Frau in der muslimischen und der westlichen Welt auseinandersetzt. Zeitungsschnipsel aus Illustrierten und historische Motive verbinden sich darin zu der provokativen Frage, wie Machtverhältnisse zwischen Mann und Frau durchgesetzt werden, welche Rolle dabei Verhüllung und Entblößung spielen.

Im Anschluss nutzten die Besucher:innen die Möglichkeit zu Kurzführungen und einem Gespräch mit der Künstlerin.

Das Solinger Tageblatt berichtete am 18.3.2024: Ahang Nakhaei kämpft mit Collagen gegen die Diskriminierung von Frauen

„In ihrer Heimat verhülle man weibliche Körper, um deutlich zu machen, dass Frauen kein Recht auf ihre eigene Körperlichkeit hätten, hier entblöße man sie zu Marketing-Zwecken. Damit degradiere man sie zu Objekten, formulierte Nakhaei ihre Beobachtung. [...] ,Der Weg zu echter Augenhöhe mit Männern scheint für Frauen ein Kampf gegen Windmühlen. Wie der der bekannten Literaturfigur Don Quijote.’ Frauen zu sexualisierten Körpern zu machen, sei respektlos. Sowohl das Verhüllen, als auch das Präsentieren übergriffig und indiskutabel.“ – (ST am 18.3.2024)